Beginn und Gründung
1988 anläßlich der Ausstellung „800 Jahre Pfarre Land und Leute“, hatte sich eine Gruppe von heimatkundlich interessierten Leuten zusammengefunden um diese Ausstellung zu gestalten. Sehr genau erinnere ich mich noch an die Eröffnungsworte des Bürgermeisters, der damals sagte: „Ich glaube, sie (die Gestalter) wollen ein Heimatmuseum“. Ja, das wollten wir wirklich als Fernziel, aber niemand hatte eine Vorstellung wie und wo. Vom Rothen Hof war damals ja noch nicht die Rede und so groß haben wir alle es uns auch nicht vorgestellt. Seit vielen Jahren gab es Wunschträume, lokalhistorische Daten, Gegenstände, Sammlungen irgendwo zusammenzutragen. Dr.Fuchs, ein Landegger, spricht schon davon: „.. vielleicht einmal in einem Heimatmuseum“…Alfred Sitte, Bernhard Anders und Josef Weghaupt waren „Kristallisationspunkte“ der Heimatgeschichte. Josef Schantz, Ludwig Paulik, Schulrat Fischer, Dr. Johann Tanzer haben vieles erforscht und zusammengetragen. Im Wort hat der Verfasser unserer Chronik Dr.Rudolf Hertzka alle bekannten Fakten und Ereignisse festgeschrieben. Alfred Rosenmaier mit seiner „Siegersdorfer Bilderchronik“ sowie Eduard und Friedrich Gadinger mit dem Heimatbuch: „Aus der Geschichte Siegersdorf mit Daten aus Ebenfurth, Haschendorf Pottendorf und anderen Orten“, haben für den Ortsteil Siegersdorf ausführlich ergänzt.Ein „Geschichtswerk zum Anfassen“ zu gestalten ist auf diesen Fundamenten möglich geworden.
Die „Arbeitsgemeinschaft für Heimatforschung und Heimatpflege“, heute ein Verein mit über 400 Mitgliedern, hat versucht Orts- und Regionalgeschichte an Objekten zu erhalten, zu gestalten und zu vermittteln. Daß uns dies gelungen ist bestätigen immer wieder Erstaunen und Bewunderung unserer Museumsbesucher. Wenn auch die Zahl der „aktiven Mitarbeiter“ oft als „spärlich“ bezeichnet wird, möchte ich doch die vielen Hände nicht übersehen, die zum Gelingen des Gesamtwerkes beigetragen haben und hier allen für ihre Mitarbeit danken und sei sie noch so gering gewesen, es war ein Steinchen im Mosaik, welches zum Gesamtbild geworden ist. Danke also natürlich allen „Baumenschen“ die ihre handwerklichen Kenntnissein den Dienst der Sache gestellt haben, danke den Kassierern der Mitgliedsbeiträge, die dafür gesorgt haben, daß „Geld in die Kasse“ kommt, danke auch allen Spendern von Bargeld oder Sammelobjekten, dank den Mitarbeitern bei unseren Veranstaltungen und denen die genäht, geputzt und geschrieben haben, dank auch denen die manch gute Ratschläge für uns hatten. Ein besonderer Dank sei hier auch dem Bundesdenkmalamt für die Betreuung und finanzielle Unterstützung ausgesprochen. Dasselbe gilt für die Kulturabteilung der NÖ. Landesregierung und die Gemeindeverwaltung, ohne ihre Hilfe wäre vieles nicht möglich gewesen. – Danke!
Es scheint als wäre nun alles erledigt, wir können uns auf den „Lorbeeren“ ausruhen – leider keine Aussicht, liebe Freunde, Geschichte muß weitergeschrieben werden und wie Thomas Sabbata-Valteiner in seinem Vorwort sagt: „Denn was heute passiert, ist morgen schon wieder Geschichte und wird sicher in einiger Zeit wieder seinen Platz im Heimatmuseum finden“ – wir sind gefordert weiterzumachen, die Geschichte fortzuschreiben, wie uns Dr. Hertzka in der letzten Sitzung vor seinem Tod aufgefordert hat: „Ihr müßt die Geschichte weiterschreiben, meine endet 1989“. Ich bin gerne bereit weiterzumachen ich hoffe viele helfen mir dabei und: „seht nicht nur die Arbeit, es ist auch viel Freude dabei“. So schwer wie der Anfang wird die Fortsetzung nicht mehr sein, aber es sei erlaubt an den Beginn zurückzudenken:
Der Anfang war schwer, überall Schutt und Dreck.
Das Haus war am Verfallen, keine finanziellen Mittel.
Außer eigenem, mitgebrachtem Werkzeug war nichts da.
Viele waren für „wegreißen“.
Die Politiker waren skeptisch und hatten Bedenken,
die Fachleute zweifelten
an einer kleinen, schrittweisen Lösung.
Stark war nur unser Wille, dieses Baujuwel zu erhalten
und als Heimatmuseum zu gestalten.
Roderich